Unser Behandlungsspektrum

Während bei Kindern und Jugendlichen noch das natürliche Wachstum für eine Korrektur von Zahn- und Kieferfehlstellungen genutzt werden kann, erfordert die Verbesserung einer Kieferfehlstellung nach Abschluss der Wachstumsphase in wenigen Fällen eine kieferorthopädisch-kieferchirurgische Kombinationsbehandlung.

In den meisten Fällen geht es allerdings „nur“ um eine Verschiebung einzelner Zähne oder ganzer Zahngruppen - und dies ist auch bei Erwachsenen jederzeit möglich!

Dabei gilt wie bei jeder Zahn-Behandlung: Erst nach einer umfassenden Diagnose kann die Therapie beginnen und sie ist so individuell wie der Patient selbst. Je nach Art der Zahnfehlstellungen erfolgt sie mit herausnehmbaren oder mit festsitzenden Apparaturen.

Frühbehandlung

Nur selten sind schief stehende Zähne Veranlagung. Oft liegen die Ursachen für Fehlstellungen im frühen Kindesalter, denn hier werden die Weichen für die Gebissentwicklung gestellt. So kann das Daumenlutschen einen offenen Biss verursachen, der die Sprachentwicklung stört. Auch falsche Ernährung und schlechte Mundhygiene können für schiefe Zähne verantwortlich sein. Wird etwa das Milchgebiss nicht gepflegt und müssen deshalb Milchzähne frühzeitig entfernt werden, sind das denkbar schlechte Voraussetzungen für die bleibenden Zähne. Auch Haltungsstörungen und neuromuskuläre Fehlsteuerungen des Bewegungssystems können erheblichen Einfluss auf die „regelrechte“ bzw. gestörte Entwicklung der Zähne und der Kiefer nehmen.

Kinder- & Jugendbehandlung

Mädchen möchten sie gerne in pink, lila oder mit Glitzersteinchen, Jungs tragen sie dagegen am liebsten in der Farbe ihrer Fußballmannschaft. Was noch vor einigen Jahren als unschön galt, ist bei den Jugendlichen von heute mittlerweile absolut akzeptiert. So werden die Zahnspangen von den meisten Heranwachsenden selbstbewusst getragen. Ob aus Metall, Keramik oder Kunststoff, ob mit Ösen, Bändern oder Gummis: Kieferorthopädische Geräte haben ihre ungeliebte Zeit längst hinter sich gelassen.

Feste und herausnehmbare Spange

 

Bei der klassischen Form der festsitzenden Spange werden zunächst kleine Metall- oder Keramikplättchen (Brackets, engl. = Träger oder Stütze) auf die Vorderseite der Zahnoberflächen (labial, zu den Lippen) geklebt. Sie bleiben dort bis zum Behandlungsschluss.

 

Die korrigierende Wirkung erzielt ein individuell geformter Drahtbogen, der durch die einzelnen Brackets geführt wird und dort mit Gummiringen oder Drähten, den so genannten Ligaturen, befestigt wird. Dieser Bogen ist in Form des idealen Zahnbogens vorgespannt, überträgt die von ihm ausgehende und genau dosierte Kraft auf die Zähne und bewegt sie mit Hilfe von Druck- oder Zugfedern oder elastischen Gummizügen in die gewünschte Richtung und in die Idealposition. Um nicht zuviel Druck auszuüben, erfolgt die Behandlung in vielen kleinen Schritten. Der Drahtbogen wird während der Behandlung immer wieder angepasst, bis die gewünschte Korrektur erreicht ist.

 

Lingual heißt so viel wie „zungenseitig", mit Lingualtechnik ist die Korrektur von Zahnfehlstellungen durch feste Zahnspangen gemeint, die auf der Innenseite der Zähne befestigt werden und somit nicht sichtbar sind. Ein ästhetischer Vorteil, der insbesondere für berufstätige Erwachsene eine wichtige Rolle spielt. Die lingualtechnische Behandlung ist in jeder Beziehung sowohl anspruchsvoll als auch aufwendig und mittlerweile der konventionellen Therapie ebenbürtig. Allerdings eignet sie sich nicht bei jeder Zahnfehlstellung.

Ihr Nachteil: Patienten müssen meist mit einer längeren Eingewöhnungszeit rechnen. In den ersten zwei bis vier Wochen können Probleme beim Essen und Sprechen sowie Irritationen der Zunge auftreten.

Ein häufiges kieferorthopädisches Problem ist das Vorliegen eines Platzmangels. Dieser kann durch die Wanderung der Seitenzähne nach vorne sowie durch ein Missverhältnis zwischen Zahn- und Kiefergröße entstehen.

Zur Behandlung von Zahnengständen ist die Extraktion (Entfernung) von 2 bzw. 4 Prämolaren (kleine Backenzähne) leider häufig noch immer die Standardtherapie. Hierbei würde Beispielsweise der Platz für die außenstehenden Eckzähne durch die Extraktion von 2 Prämolaren gewonnen. Die Eckzähne können dann in den durch die Extraktion gewonnenen Platz eingeordnet werden.

 

Das Ziehen von Zähnen lässt sich in unserer Praxis so gut wie immer vermeiden. So ist das Praxisteam auf solche extrem schwierigen Behandlungen spezialisiert. Durch Einsatz modernster Behandlungsmethoden kann der erforderliche Platz durch Distalisierung (Bewegen der Seitenzähne nach hinten) und Förderung des Kieferwachstums erfolgen.

Erwachsenenbehandlung

Unabhängig vom Alter „wandern“ Zähne, sie können ihre Stellung zum Beispiel durch den Druck der Zunge, aber auch durch ständige Fehlbelastungen verändern. Der Grund: Unsere Zähne sind nicht etwa im Kieferknochen festgewachsen. Sie sind vielmehr von Natur aus beweglich. Genau darin liegt aber auch die Chance: Zähne lassen sich mit kieferorthopädischen Hilfsmitteln in die richtige Position bringen - ein Leben lang!

Gründe für Zahnbewegungen bei Erwachsenen

  • Weisheitszähne: Ihr Durchbruch kann zu eng oder schief stehenden Frontzähnen führen.

  • Versäumnisse: Mit zunehmendem Alter verschlechtern sich Zahnfehlstellungen durch in der Kindheit versäumte oder nicht konsequent durchgeführte Behandlungen.

  • Rückfall: Nach einer abgeschlossenen Therapie im Kindes- oder Jugendalter kann es zu einem erneuten Auftreten von Kiefer- und Zahnfehlstellungen (=Rezidiv) kommen.

  • Stress: Veränderungen der Zahnstellung können unter Leistungsdruck entstehen und sich durch Fehlfunktionen der Lippen-, Wangen- oder Zungenmuskulatur noch verschlimmern.

  • Parodontitis: Bei Erkrankungen des Zahnhalteapparates können durch Zahnwanderungen Schneidezahnlücken auftreten.

Mithilfe verschiedener Ansätze können solche Probleme langfristig wieder behoben werden.

Mini-Verankerungen

 

Eine Neuerung in der Kieferorthopädie ist die Verankerung mit Mikroschrauben. Wenn man die Zähne bewegt, will man unbeabsichtigte Nebenwirkungen minimieren.
Hierzu dient die Miniverankerung. Diese sogenannten Minipins werden temporär in den Kiefer gesetzt (hierzu ist nur eine kleine Oberflächenbetäubung nötig) und nach der Behandlung wieder entfernt.

Der Einsatz der Miniverankerung vereinfacht in vielen Fällen die Behandlung. Sie ersetzt extraorale Apparaturen wie z.B. den Headgear. Auch asymmetrische Fehlstellungen, deren Behandlung früher kaum möglich war, sind durch den Einsatz der Miniverankerung inzwischen relativ unproblematisch.

Chirurgie

 

Extreme Dysgnathien (Kieferfehlstellungen) werden bei erwachsenen Patienten meist durch eine kombiniert kieferorthopädisch / kieferchirurgische Behandlung therapiert.

Hierzu zählen beispielsweise ein extrem offener Biss, eine Progenie (Vorlage des Unterkiefers) oder Retrogenie (Rücklage des Unterkiefers mit einem sogenannten "vergrößerten Überbiss"). Die Kiefer werden durch den Kieferorthopäden ausgeformt,  dann erfolgt die Korrektur der Kieferfehlstellung durch eine chirurgische Umstellungsosteotomie (Ober und Unterkiefer werden chirurgisch in die gewünschte Position gebracht).

Die Feineinstellung der Zähne erfolgt dann wieder durch den Kieferorthopäden.

Meistens lassen sich solche extremen Kieferfehlstellungen jedoch durch Anwendung hochmoderner Therapie-Methoden unter Umgehung einer Operation beheben.

Schnarchtherapie

 

In der Schnarchtherapie differenziert man zwischen „krank machendem Schnarchen“ und dem „harmlosen Schnarchen“.

Krank machendes Schnarchen

  • Der Atemstrom stoppt vollständig über 10 Sekunden (Atemaussetzer). Dies kann bis zu 600x in einer Nacht passieren

  • Der Atemfluss vermindert sich um 50 % über eine Dauer von 10 sec. Man spricht hierbei von dem 'OSAS' (Obstruktives Schlafapnoe-Syndrom)

  • Explosionsartige Schnarchgeräusche bis über 90 Dezibel

  • Gestörter, unruhiger Schlaf

  • Keine Tiefschlafphase

  • 1,5 - 3 Millionen Menschen leiden an dieser Form

Harmloses Schnarchen

  • Keine Krankheit

  • Kontinuierliche, gleichmäßige Schnarchgeräusche, die keine Atemaussetzer verursachen, aber die Partnerin oder den Partner im Schlaf stören können

  • 28 Millionen Menschen leiden an dieser Form, deswegen bezeichnet man sie auch als „primäres Schnarchen“

Beispiel Schnarchschiene

 

Zum Therapiespektrum gehört die Behandlung mit Schnarch- oder Protrusionsschienen. Das Prinzip der zahnärztlichen Schnarchtherapie ist die Vorverlagerung des Unterkiefers samt der Weichteile. So wird der Rachenraum erweitert und die nötige Luftströmung gewährleistet. Dies geschieht mit herausnehmbaren durchsichtigen Schienen.

Am häufigsten finden Schienen Verwendung, die den Unterkiefer nach vorne verlagern und dabei den Zungengrund mit allen Weichteilen nach vorne schieben. 

Für die individuellen Geräte fertigt der Zahnarzt nach vorheriger Abdrucknahme Modelle an und legt die Position des Unterkiefers zum Oberkiefer fest. Diese Position des Unterkiefers soll mittig sein und über die Hälfte des maximal möglichen Vorschubs des Kiefers betragen. 

Kiefergelenksbehandlung

Prinzipiell ist das Gleichgewicht des Kiefergelenkes über die Wirbelsäule bis zum Becken eine Voraussetzung für eine harmonische Funktion des Halteapparates.

 

Sehr oft sind Beschwerden wie Kopfschmerz, Knacken im Kiefergelenk, Tinnitus oder muskuläre Verspannungen Folgen einer Fehlbelastung des Kiefergelenkes. Diese ist meist durch Fehlstellungen der Zähne wie z.B. Tiefbiss mit steilstehender Oberkieferfront oder durch eine starke Rücklage des Unterkiefers bedingt.

Der Körper kann eine solche Fehlbelastung bis zu einem gewissen Maße kompensieren, ohne dass Symptome auftreten. Kommen aber weitere Belastungsfaktoren wie beispielsweise eine Lebensphase mit erhöhtem Stress hinzu, treten häufig Beschwerden auf. 

 

Nun kann das Kiefergelenk mittels einer Aufbissschiene (MARDA-Schiene, "mandibular anterior reposition decompression appliance") entlastet werden, was in den meisten Fällen zu einer Besserung der Beschwerden führt. Allerdings ist damit die Ursache der Beschwerden meistens nicht beseitigt, da nach dem Entfernen der Schiene der Unterkiefer wieder in seine ursprüngliche Position zurückfällt. In diesen Fällen kann eine anschließende kieferorthopädische Behandlung zu einer dauerhaften Beschwerdefreiheit führen. Durch die kieferorthopädische Behandlung werden Fehlbelastungen beseitigt und es lässt sich eine harmonische Kaufunktion herstellen.

Retention

BLOß KEIN „RÜCKFALL"
Ist das gewünschte Behandlungsziel erreicht, so muss es stabilisiert werden.

Hierfür ist es dringend notwendig, dass noch längere Zeit nach Beendigung der aktiven Behandlung mit Brackets oder Alignern ein so genanntes Retentionsgerät getragen wird.

Das können Schienen, herausnehmbare Zahnspangen oder auch festgeklebte Retainer sein. Durch die Retentionsgeräte „entwöhnt“ man die Zähne von den kieferorthopädischen Geräten und stabilisiert die Zahnstellung dauerhaft.

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